Deixis
Deixis (altgriech.: δείκνυμι „zeige“) bezeichnet den Bezug des Sprecher auf Personen, Orte, Gegenstände und Zeiten im Bezug auf die Quelle,
den Sprecher bzw. Erzähler ( = der „Origo“ = lat.: „Ursprung“).
Ein Begriff der Deixis nennt man „Deiktikon“ (plural „Deiktika“).
Das Adjektiv ist „deiktisch“.
Die Bedeutung eines deiktischen Begriffes versteht man also normalerweise nicht, falls man den Sprecher nicht sieht, bzw. seine Situation oder den Kontext nicht kennt.
Beispiele:
a) Jemand sagt: „Ich bin in Frankfurt!“
Man versteht nicht, wer „ich“ ist, wenn man die Person nicht sieht oder kennt (bspw. bei einem Anruf). „Frankfurt“ ist kein Deiktikon, die Stadt ist auch ohne Kontext verständlich.
b) Ein Freund sagt dir persönlich: „Ich habe dort 2 Freunde“. „Dort“ ist ein Ort, aber unverständlich, wenn man keinen Kontext hat. Diesen könnte man erhalten, wenn der Freund entweder auf den Namen in einem Schriftstück oder auf eine Landkarte deutet oder wenn man gerade von diesem Ort gesprochen hat, also dieser bereits im Kontext ist.
Man unterscheidet zwischen:
- Personendeixis
- Lokaldeixis (Orte)
- Temporaldeixis (Zeit)
- Objektdeixis
- Textdeixis
© Von Wesn
Personendeixis
… verweist auf die Kommunikationspartner
- ich und du / Sie (als Individuen)
- wir und ihr / Sie (als Gruppen)
Lokaldeixis
- hier, da -> dort, da
- innen -> außen / drinnen -> draußen
- oben -> unten / links -> rechts / vorn -> hinten
Temporaldeixis
- einst, früher – neulich, vor Kurzem – vorhin – gerade
- jetzt –gerade
- sofort – gleich – nachher – bald, in Kürze – demnächst
Textdeixis
- Ich möchte dir Folgendes sagen: …
- Das habe ich nicht gewusst.
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